Prof. Dr. Johannes Orphal, Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung (IMK), Atmosphärische Spurenstoffe und Fernerkundung (ASF), am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Schwerpunkte seiner Arbeiten auf diesem Gebiet sind das verbesserte Verständnis atmosphärischer Prozesse, die künftige Entwicklung der Ozonschicht und der Klimawandel:
Seine Art wissenschaftlicher Arbeit folgt dem Ansatz: „Beobachten – Verstehen – Vorhersagen-…“. Wir könnten beobachten, dass das CO₂ weltweit beständig ansteige (fossile Brennstoffe). Ebenso gäbe es einen Anstieg der Treibhausgase (CH₄, N₂O,…). Zudem sei ein Anstieg der Durchschnittstemperatur an der Erdoberfläche und eine Abkühlung der Stratosphäre festzustellen. Auch diese Abkühlung gehöre zum Treibhauseffekt. Wir würden vermehrte, längere und stärkere Extremereignisse: Dürren, Hitzewellen, Stürme, Starkniederschläge (alles vorhergesagt) erleben. Und dies alles seien nur die direkten Auswirkungen in der Atmosphäre.
Diesen Beobachtungen stellte er sein Wissen gegenüber: So sei der Treibhauseffekt physikalisch verstanden und gut modellierbar. Die Erhöhung von Treibhausgaskonzentrationen würde zu höheren Durchschnittstemperaturen (in allen existierenden Modellen) führen. Auswirkungen seien die Erhöhung des Meeresspiegels, das Abschmelzen der Gletscher, massive Reaktionen von Flora und Fauna,…). Keine der anderen diskutierten Ursachen beruhe auf Beobachtung (Sonne? Erdbahn? Kosmische Strahlung?). Deshalb sei, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, CO₂ die Ursache für den Treibhauseffekt.