Eisbecher „Mohren-Kuller“, Rechtfertigungsdruck und eine neue Sonnen-Technologie

Von Dr. Saskia Ludwig MdB

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Im Kleinen wird der Eisdielen-Besitzer von „Mörchens Eis“ von den Antifa-Kommandos gejagt. Der Grund: In seiner Eisdiele werden zwei Eisbecher mit der Bezeichnung „Mohr“ angeboten. „Mohren-Kuller“ und „Mohren-Birne“ heißen die beiden Eisbecher. Eisdielen-Besitzer Hermanski kann die Vorwürfe jedoch nicht nachvollziehen.

Bei den Namen seiner Eisbecher handelt es sich um einen traditionellen Familiennamen. Die Eisbecher hätten laut Hermanski nichts mit dem Begriff „Mohr“ zu tun: Der Namensgeber für die Eisbecher sei der Mädchenname seiner Mutter gewesen. Diese habe früher „Mohr“ geheißen und sei als junges Mädchen nur „Mörchen“ gerufen worden – daher auch der Name der Eisdiele. Es liegt eine Heiratsurkunde seiner Mutter vor, die den Namen bestätigt. Im Großen gibt ein dänischer Eisproduzent einem Eis mit dem Namen „Eskimo“ eine neue Bezeichnung. Konkret geht es um ein Eis am Stiel, welches diesen Namen jahrzehntelang getragen hat. In Zukunft wird die Firma Hansens Is das Eis „O’Payo“ nennen, welches der Name  https://mcusercontent.com/f6e1de75cce295f0c133bf80d/images/8f19dd3d-9029-4d72-b810-67b03ad679f2.png
der Schokoladensorte ist, mit der das Eis überzogen wurde. Auf den Verpackungen war bisher ein kleines, dunkelhaariges Kind mit Fäustlingen und einem schweren Parka mit pelzgefütterter Kapuze abgebildet. Vergleichbar mit „ANANA AUS DEM EIS“ – Die spannenden Abenteuer eines Eskimo-Mädchens, welches bislang gegen jegliche Zensur immun gewesen ist. Mal schauen, ob es das kleine Eskimo-Mädchen bis zum Winter überlebt? Zu gönnen wäre es ihr, genauso wie Aklak, dem kleinen Eskimo und seinen Spuren im Schnee.

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Jan Fleischhauer hat es wieder einmal treffend formuliert, dass wir es schon seit geraumer Zeit mit einer neuen Form des Politjournalismus zu tun haben, bei der an die Stelle der Neugier das Urteil getreten ist und an die Stelle der Frage die Verdächtigung. Das ARD-Politmagazin „Panorama“ hat einen Filmbeitrag über einen Oberstleutnant der Bundeswehr gesendet, den die Redaktion der Sympathie mit Rechtsradikalen verdächtigt. Schlimmer als ein denunziatorischer Beitrag ist für den Betroffenen jedoch ein denunziatorischer Beitrag, für den der Sender unter Rechtfertigungsdruck gerät. Scheinbar undenkbar, dass man bei ARD und ZDF einen Fehler eingesteht oder die Recherche im Nachhinein korrigiert. Stattdessen werden die Anstrengungen verdoppelt. Erst wenn das Ansehen des Opfers vollständig ruiniert ist, gibt man sich offenbar zufrieden. Der Journalist Claus Richter hat vor ein paar Wochen an die journalistischen Standards erinnert, als Grundlage eines fairen, unparteilichen Journalismus: Unvoreingenommenheit, die genaue Prüfung der Fakten, die Pflicht, die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen, Meinungspluralismus. Der heutige Politjournalismus will nicht mehr aufklären, er will recht behalten. An die Stelle der Neugier ist das Urteil getreten, an die Stelle der Frage die Verdächtigung. Die Frage ist nur, ob sich diese Haltung mit dem Auftrag einer Institution verträgt, die sich aus Gebühren https://mcusercontent.com/f6e1de75cce295f0c133bf80d/images/ff676c9f-8c90-4aa3-9993-088ee421e11b.png
finanziert, auch von denen, die sie ablehnen. Im Staatsvertrag der öffentlich-rechtlichen Anstalten ist ausdrücklich festgeschrieben, dass die Redakteure unparteilich und ausgewogen zu berichten haben. Auf der Höhe der Relotius-Affäre hat sich die Autorin des „Panorama“-Beitrags, Caroline Walter, im Dezember 2018 auch über journalistische Integrität geäußert. „Es gibt zu viele Journalisten, die nur in Scoops denken, an ihre Karriere“, schrieb sie damals. „Es ist nicht cool, Journalist zu sein, es bedeutet, verdammt viel Verantwortung zu übernehmen!“ Manche Aussagen entfalten im Nachhinein eine gewisse Komik. Für den Oberstleutnant sicher nicht!

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Dass die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen, wie Kohle, Öl und Gas, nicht nur Energie produziert, sondern auch klimaschädliche Treibhausgase, wird jeden Tag aufs Neue medial in Szene gesetzt. Kein Tag vergeht, an dem der Umstieg auf erneuerbare Energien wie Windkraftanlagen nicht als neues Heilsversprechen präsentiert wird. Das Wort „Kernfusion“, welches zukünftig den Energiebedarf stillen könnte, taucht dabei wie selbstverständlich nicht auf. Ein „Wording“, welches die grünen „Filter“ sofort entfernen würden. In Frankreich hingegen wurde in dieser Woche ein wichtiger Bauabschnitt des bislang größten Fusionsreaktors gefeiert. Der International Thermonuclear Experimental Reactor – kurz ITER – soll Energie aus der Verschmelzung der Wasserstoffisotope Deuterium und https://saskia-ludwig.us16.list-manage.com/track/click?u=f6e1de75cce295f0c133bf80d&id=4ae7ff71b1&e=aeca465ef7>  <https://mcusercontent.com/f6e1de75cce295f0c133bf80d/images/ab46564c-92b0-4b68-b349-940bcc54acef.png
Tritium erzeugen und damit die Funktionsweise der Sonne imitieren https://saskia-ludwig.us16.list-manage.com/track/click?u=f6e1de75cce295f0c133bf80d&id=28a6b0e5a2&e=aeca465ef7 . Dazu wird Wasserstoffplasma auf 150 Millionen Grad Celsius erhitzt. Ziel ist es, mit der Experimentalanlage den Weg für künftige Fusionskraftwerke zur Stromerzeugung zu ebnen. An dem Projekt sind neben der EU die USA, Russland, China, Indien, Japan und Südkorea beteiligt. Alle Beteiligten erhoffen sich von der Kernfusion eine klimafreundliche, nahezu unendlich verfügbare Energiequelle. Dauerkritiker wie die Grünen, deren Wortschatz offensichtlich nur Windkraft- und Solaranlagen beinhaltet, bemängeln, dass die neue Sonnen-Technologie zu spät komme. Der Kernfusionsreaktor soll seinen Betrieb im Jahr 2025 aufnehmen.